Sonntag, 20 Uhr im Astra. Mit Hilfe von zahlreichen Spendern entstand in Rahmen einer Crowdfunding Aktion der Roadmovie „Abenteuer Pryenäen“, der gestern vor ausverkauften Haus in Essen Premiere feierte. Dirk Schäfer und Motorradmechaniker Andreas Prinz bereisten zusammen mit Kameramann Stephan Fritsch die Gegend der rund 430 km langen Gebirgskette, die Frankreich und Spanien von einander trennt.

Am 23. Juni machte sich das Team auf Richtung „Pryenäen“. Drei Motorräder, zahlreiche Kameras on Board und eine Drohne im TopCase, mit der grandiose Luftaufnahmen geglückt sind. Nicht immer ganz einfach, wie die Protagonisten nach dem Film erzählten. Denn auf Grund von Datenschutz und Befindlichkeiten wurde eher in den abgelegenen Winkeln geflogen. Dazu kamen die wetterbedingten Voraussetzungen, die einfach stimmen mussten, um einen Flug zu absolvieren. Zum Film gibt’s dann auch das passende Storyboard: Kurz vor ihrem Start übernachten Andreas und Dirk in einem Hotel, plaudern mit den Besitzern, genießen ein paar Gläser Wein. Als der Abend sich zu ende neigt, beschließen die beiden ein weitere Flasche Wein alleine zu trinken. Da der Hausherr aber bereits zu Bett ist, gelangen sie an ein ganz besonderes Fläschchen, einen Cabernet Sauvignon namens Desierto. Und wie das Schicksal es so will handelt es sich um die letzte Flasche im Haus, die dann auch noch für den Hochzeitstag der beiden Besitzer gedacht war. Und so müssen die beiden auf ihrer Reise noch einen Zwischenstopp bei dem Winzer einlegen, der diese kostbare Schlückchen in Bardenas Reales, einer trocken-heiße Wüste in der spanischen Provinz Navarra, anbaut.

Los geht’s, vom Mittelmeer Richtung Atlantik. Die Aufnahmen des Roadmovies sind schon beeindruckend, besonders natürlich die Landschafts-, Luft- und Nachtaufnahmen. Dabei kommen die Erzählungen der beiden Hauptdarsteller nicht zu kurz. Vom Beinahe-Crash, über den Reifenwechsel, bis hin zum Sturz aller drei Moppeds auf einer Kreuzung mitten in einer Ortschaft, berichten die Fahrer in einer lustigen Art und Weise über ihre Erlebnisse. Und doch merkt man natürlich, bei Andreas und Dirk handelt es sich um Motorradfahrer und eben nicht um Schauspieler. Und da kommt es dann auch schon einmal vor, dass so manche Szene gestellt und der Text auswendig gelernt werden musste. Und auch nicht jeder Witz der beiden ist zum mitlachen. Das macht aber nichts. Denn allem in allem ist das Ergebnis des Crowdfunding Projekts „Abenteuer Pyrenäen“ ein voller Erfolg, der sich von der Aufnahmequalität von einigen Motorradreisefilmen absetzt. Einzige Frage die nach dem Film für Diskussionen auf der Heimfahrt sorgte, ist der Titel richtig gewählt? Hätte es nicht eher „Motorradreise Pyrenäen“ heißen müssen. Für den ein oder anderen, war es einfach mehr „Reise“ als „Abenteuer“. Vielleicht weil der Enduro-Teil auf den abgelegenen Straßen einfach viel zu kurz war.

Fazit: Toller Film, tolle Aufnahmen, mäßiges Storyboard. Aber die Premiere im ausverkauften Astra Kino in Essen hat wirklich Spaß und Lust auf Motorradreisen gemacht.

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.