Vorwort:

Essen.Original 2014. Wir stehen am Viehofer Platz, die Musik schallt von der Turock Bühne. Es wird gequatscht, getrunken, gebanged. Und wie das so ist, in der Masse der Schnapsideen befindet sich diese eine, die einem nicht mehr aus so schnell aus dem Kopf geht. So geschehen, nach dem Melli und ich uns in das Thema “Backpacking” festgebissen haben. Kuba, Südafrika, New York, Madeira, Thailand, Kambodscha, Bali… alles ist möglich. Ein Dankeschön müssen wir der Deutschen Bahn aussprechen, denn nur auf Grund der nächtlichen Taktung und der damit verbundenen Wartezeit, konnten wir unseren Plan in dieser Nacht in der Kneipe Lötkolben weiterspinnen und nur so kam es auch zur Umsetzung. Glauben wir!!!

Die nächsten Nächte ließ uns beide das Thema “Backpacking” nicht mehr los. Nicht lang überlegt und ein paar Recherchen später stand es fest, Thailand und Kambodscha sollte das nächste Reiseziel werden. Geschwafelt, getan, am darauf folgenden Mittwoch waren die Flüge gebucht.

Freitag, 16.1.

Schon am Morgen den Online Check-In erledigt und mit den eTickets in der Hand ging es nach einem letzten Pils deutscher Braukunst rund 4993 Kilometer von Düsseldorf nach Dubai.

Außer einigen Turbulenzen war der Flug glücklicherweise recht unspektakulär, aber dank Entertainment-Angebot von “Emirates” auch recht kurzweilig.


Nach einem neunstündigen Aufenthalt in Dubai nahmen wir den Anschlussflug nach Bangkok.

Sonntag, 18.1.

4907 Kilometer später erreichten wir um 00.20 Uhr Bangkok. Allerdings war das auch nur ein Zwischenstopp, da wir ja noch weiter nach Siem Reap / Kambodscha mussten. Die Suche nach dem Shuttle-Bus zum Transport- Center gestaltete sich schwieriger, als gedacht.

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Also erst mal zum Supermarkt, Chang Bier kaufen und in Thailand ‘ankommen’. Nach mehreren Versuchen der englischsprachigen Kommunikation mit Polizisten und verschiedenen Busfahrern hatten wir endlich junge Thais gefunden, die uns nicht nur verstanden, sondern uns in den richtigen Shuttle verfrachtet haben. Und so erreichten wir endlich um 1.30 Uhr das Transport-Center, der Bahnhof, an dem die öffentlichen Linienbusse abfahren. Bis die Linie  554 uns zum Flughafen Don Mueang bringen sollte, vergingen noch weitere vier Stunden, die wir damit verbrachten, gewöhnungsbedürftige Süßspeisen zu probieren und unser Dosenbier hinterm Bahnhof zu vernaschen. Das öffentliche Alkohol trinken auf dem Gelände ist nämlich nicht erlaubt.

Um 5 Uhr startete dann der Bus seine ca.  50 minütige Tour zum nächsten Flughafen. Die Fahrt kostete 34 THB, also rund 90 Cent pro Person. Entgegen unserer Info, dass Tickets am Serviceschalter gekauft werden müssen, kassierte eine nette Dame nach der Abfahrt direkt im Bus ab und nahm im Anschluss noch den Wischmopp in die Hand, um das Vehikel während der Fahrt zu putzen. Sehr löblich!!! Übrigens, wenn der Fahrer es eilig hat und bereits 20 Meter vor der “Haltestelle” die Türen öffnet, dann ist das ein Zeichen dafür, dass ihr mit Anlauf in Fahrtrichtung in den Bus springen solltet. Physikalische Grundkenntnisse sollten im thailändischen ÖPNV also vorhanden sein, um nicht mit dem Gesicht vor der Scheibe zu kleben.

Was ist das ein Gewusel am Don Mueang Flughafen. Hier reiht sich ein asiatischer  Billiganbieter an den anderen. Aber wir… ja wir hatten uns ja für die vertrauenswürdige Air Asia Fluggesellschaft entschieden. Deshalb erst einmal ein Nickerchen. Unser Problem, dass Mellis Passagierdaten mit ihrem Reisepass nicht übereinstimmten, überspielten wir geschickt eine halbe Stunde später damit, dass wir den Online Check-In wählten und den Mitarbeiter bei der Gepäckaufgabe in ein Gespräch verwickelten. Dem fiel der versehentlich zugefügte Buchstabe im Nachnamen  auch nicht weiter auf, dafür aber, dass unsere Tickets keine Gepäckgebühren beinhalteten, die er mit 1110 Baht (ca. 30 EUR) umgehend einforderte.

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Der rund einstündige Flug verlief problemlos und ist gerade so dazu geeignet die Einreiseunterlagen auszufüllen. Kurz vor dem Eintritt  ins Flughafengebäude von Siem Reap ist dann aber nochmal eine Gesundheitskarte auszufüllen. Im Anschluss einfach in der Schlange anstellen, Passport 30 Dollar, Visa-Formulare und ein Passbild bereithalten und nach Abgabe warten. Denn die Unterlagen wandern durch die Hände von rund zehn Beamten. Der eine öffnete den Pass, der nächste checkte die Namen, ein weiterer stempelte die Pässe, ein anderer zählte die Dollar und so weiter, am Ende erhielten wir unsere  Pässe zurück und durften einreisen. In unserem Fall hatten wir Glück, unsere E-Mail an das Hotel vom Vortag war angekommen und ein netter Typ am Flughafen wartete bereits mit seinem TukTuk auf uns, um uns zum Hotel zu bringen.

Gegen 14 Uhr erreichten wir das Angkor Spirit Palace und freuten uns über das große Zimmer, das gute Restaurant mit dem leckeren Essen und das kühle Angkor  Beer in der 0,75 Liter Flasche.

Aber eines war klar, ein langer Tag wird das nicht… denn die größte Freude sollte noch folgen, nämlich, sich in das King Size Bett zu schmeißen und zu schlafen… endlich zu schlafen.

Montag, 19.1.

Der erste Tag in Cambodia begann bei 29 Grad und einem, für asiatische Ansprüche, guten amerikanischen Frühstück und einem Kaffee.

Wir buchten für zwölf Dollar ein TukTuk für den ganzen Tag und einen Guide für 35 Dollar, der uns durch die Tempelanlage Angkor Wat  führen sollte. Echt teuer, aber er war sein Geld wert, denn wir entdeckten, trotz des Touristenandrangs am Eingang der Anlage, fast menschenleere Tempel und Fleckchen. Nur wenige Orte dieser Welt sind ähnlich faszinierend wie Angkor. Warum, das versuche ich zu beschreiben.
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Im Jahr 1113 bestieg König Suryavarman II. den Thron und regierte bis etwa 1150. Er ließ Tempelanlagen in Angkor restaurieren und neue errichten, darunter Angkor Wat. Die Anlage wurde als Staatstempel des Königs im südöstlichen Teil der schon unter Suryavarman I. errichteten früheren Hauptstadt Yasodharapura erbaut und diente der Verehrung Vishnus. Im 13. Jahrhundert wandelte sich die religiöse Ausrichtung zum Hinduismus und das erkennt man heute in vielen Inschriften und Symbolen. Unverkennbar die Gottheiten und die  Lotusblüte, die zahlreiche Türme zieren. Mitte des Jahrtausends verwaisten viele Anlagen von Angkor und wurden erst 1860 von dem französischen Naturalisten Henri Mouhot erkundet, dessen Berichte zahlreiche Forscher anzog und zur Folge hatte, dass die Anlage unter französischer Leitung restauriert wurde. Die Arbeiten dauern bis heute an. Neben zahlreichen Besuchern gehören auch viele buddhistische Mönche zu den täglichen Gästen. Laut unseres Guide sind diese allerdings nicht sehr beliebt. Ähnlich wie die Abneigung der korrupten Polizei, die an jeder Ecke steht und selbst Einheimische mit fadenscheinigen Kontrollen ärgert und irgendwelche Gelder für erhobene Gebühren und Strafen in die eigene Taschen wandern lässt, wirft man den Mönchen folgendes vor: zu doof um eine Frau zu bekommen und zu faul zum Arbeiten. Weite Teile der Bevölkerung werfen ihnen außerdem vor,  nicht der Religion wegen zum Mönch zu werden, sondern um sich kostenlos durchfüttern zu lassen. Ich lasse das mal so stehen.

Wir bewegten uns per TukTuk durch die riesige Anlage. Wer auf eigenen Faust los will, kann sich aber auch am Eingang ein Fahrrad leihen, sollte aber genug Zeit einplanen, denn eine Tagestour reicht nicht aus. Erster Stopp für uns war der Haupttempel von Angkor Wat. Rund 40.000 Elefanten und hunderttausende Menschen kamen zum Einsatz um die rund zwei Quadratkilometer große Anlage zu errichten. Wir waren fasziniert von den Bauten, den Reliefs, die zeigen wie Vishnu gegen die Dämonen kämpft, den Wassergräben und den Galerien. In dem von 1113 bis  1150 errichteten Komplex lebten mit König und Gefolge rund 20.000 Menschen.

Es ging weiter zur großen Hauptstadt “Angkor Thom”, die Anfang des 13. Jahrhunderts auf Geheiß von König Jayavarman VII. als neue Hauptstadt des Angkorreichs errichtet wurde. Wir besuchten den Staatstempel Bayan, der mit seinen 54 Türmen, die die Anzahl der damaligen Provinzen repräsentieren, zu den schönsten Tempeln der gesamten Anlage gehört. Die gesamte quadratische Anlage hat eine Seitenlänge von etwa drei Kilometer, die vier Seiten weisen in die Haupthimmelsrichtungen. Der Wassergraben ringsum ist 100 Meter breit. Die Stadtmauer aus Laterit ist etwa acht Meter hoch und auf der Innenseite mit einer großzügigen Erdanschüttung versehen. Wer die Chance hat, sich das mal anzuschauen, sollte das tun. Es ist spirituell, magisch. 2015-01-19 10.30.37
Von Bayan ging es zum Tempel Ta Keo, der mit seinen 45 Metern Höhe und pyramidenförmigen Bau zu den faszinierendsten Tempeln der Anlage gehörte. Bis auf wenige Touristen war es leer. Und das war auch gut so. So war es nicht ganz so peinlich, dass wir es bei der Hitze fast nicht geschafft hätten, die Treppenstufen “ins Nirvana” zu bewältigen. Außer Atem oben angekommen, ist man erst einmal vom Ausblick geflasht. Es handelt sich zwar um einen unfertigen Tempel, da der neue Herrscher nach einem gewaltsamen Machtwechsel, das Bauwerk nicht weiter bauen ließ, der aber dennoch auf Grund des Ausblicks zu einem absoluten “Must-See” Bauwerk gehört.

Unser nächster Stopp war die Anlage “Ta Prohm”, die auch durch die Lara Croft Filme bekannt ist und umgangssprachlich nur “The Tomb” genannt wird. Der Tempel verkörpert mit seinen Mauern, die durch Baumriesen umklammert sind, die mystische Seite und verbreitet damit eine einzigartige stimmungsvolle Atmosphäre. Unterstreichen tun das auch die Facts: innerhalb der Mauer lebten mehr als 12.000 Menschen, darunter 18 Hohepriester, 2.470 Priester, 2.232 Novizen, 615 Tänzerinnen mehr als 3.000 Dorfbewohner, die das Tempelleben aufrecht erhielten. Hier war der Andrang dann auch wirklich groß und alles Touristen wollten sich natürlich an den Hauptattraktionen ablichten lassen. Und wir natürlich auch.

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Nach der Mittagspause im Restaurant machten wir noch Halt bei Prasat Kravan, einem dem Hindu Gott Vishnu geweihten Tempel. Ich kann nicht behaupten, dass sie Anlage mich in ihren Bann gezogen, dafür aber das traurig blickende etwa sieben Jahre alte Mädchen, das mich mit ihren braunen Kulleraugen bat, ihr Postkarten abzukaufen. Klar, reine Touri-Masche, aber irgendwie hat sie uns berührt… also gab es einen Dollar für zehn Postkarten.

Geflasht von den Eindrücken ging es zurück zum Hotel. Auf dem Weg erklärte uns unser Guide dann noch, dass der König Kambodschas, Norodom Sihamoni, kaum Macht besitzt und lediglich Repräsentant ist. Da er mit 61 noch immer unverheiratet ist, geht man davon aus, dass mit Ende der Amtszeit auch das Königtum vorbei ist. Die Menschen in Kambodscha sagen spöttisch, dass der König nachts als Ladyboy arbeite und das auch der Grund sei warum er noch keine Frau habe.

Den späten Nachmittag verbrachten wir am Pool, machten uns dann aber abends mit dem TukTuk auf den Weg nach Downtown und schlenderten durch die Nachtmärkte und der Pubstreet. Je später der Abend, um  so voller wird es. Das Leben spielt sich hier auf der Straße ab, zwischen Rotlicht-Bars, Pubs, Restaurants und hunderten von Massagesalons. Wir machten einen Zwischenstopp im Charlie’s um was zu essen und bei einem Bier den Trubel auf der Straße zu beobachten und gleichzeitig zu zählen, wie viele Menschen wohl so auf einen Roller passen. Höchstzahl an diesem Abend: fünf.

Ein paar Straßen weiter landeten wir in einem kuriosen Laden namens Love & Peace und ein Gast, der die Bar gerade verließ, wünschte uns mit einem Lächeln im Gesicht viel Spaß mit dem “besten Bartender” Siem Reaps. Ok, den Begrüßungsabsinth lehnten wir ab, den zweiten Shot – was immer es war – schütteten wir uns dann rein, immer mit der Sorge, welche Wirkung nun folgte… nichts. Während wir noch ein Bier tranken köchelte ein weiterer Angestellter für alle Gäste eine “Happy Soup” und reichte in der Zwischenzeit seinen Joint rum. Die Suppe bestand aus Anis, Gewürzen, Hühnchenfleisch und mehreren Gramm Marihuana. Scheisse, wie kommen wir aus der Nummer wieder raus? Melli hatte die zündende Idee und als uns der Teller vor die Nase gesetzt wurde, lehnten wir lächelnd ab und verwiesen auf unsere vegetarische Überzeugung. “Marihuana? Thx for it, but not mixed in a chicken soup”. Bevor wir uns weiter in Ausreden verstricken würden, zogen wir lieber weiter, dahin wo es nett ist… zu der Bar, in der es zum Getränk die passende Dame noch als Beilage gibt. Ach ja, vier Bier, der Shot und alle weiteren von uns nicht genommene Zusätze gab es für unglaubliche drei Dollar.

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Wir schlenderten weiter über die Märkte bis zur Street 52 und folgten dem Blingbling zahlreicher Lämpchen und standen nun im Sensabbay 3. Kleine Separees, viele Einheimische, zwei Kanadier die es sich gut gingen ließen. Wir beobachteten die Szenerie und wunderten uns über die Damen die brav in einer Reihe am Eingang saßen und zum Drink mit dazu geordert werden können. Nach einiger Zeit besuchte Melli die Örtlichkeiten und war nicht gerade begeistert vom “Loch im Boden” was als Klo diente. Auf ihrem Weg zurück zum Tisch musste sie außerdem mehrere eindeutige Angebote ablehnen. Test mit Bravour bestanden, eine echte Backpackerin eben. Wir kamen mit den beiden Kanadiern schnell ins Gespräch und es war schnell klar, warum die beiden in Kambodscha waren. Billiger Alkohol und günstiger Sex. Und so orderte der 55-jährige Keith zum nächsten Bier gleich Dame 9 mit. Ich glaube, die Prostituierte war ganz froh, das Melli mit am Tisch saß, so hatte sie jemanden zum quatschen. Die ganze Nacht mit der Dame kostet übrigens 35 Dollar und ich bin mir sicher, er hätte den Preis noch drücken können. Alles in allem war es ein netter Abend, zum Teil sogar etwas traurig, denn die Frau von Brian, dem Freund von Keith, war vor zwei Jahren gestorben und man merkte ihm an wie sehr er darunter litt. Er machte aber auch keinen Hehl daraus, dass er nun in Asien rumtingelt, um billigen Sex zu haben. Mit 16.000 Kambodschanischen Riel, rund vier Euro war das fünf Liter Fässchen Bier gar nicht so billig. Vorteil an einem Tisch mit “bestellten” Mädchen zu sitzen ist, dass man den VIP Status erhält. Praktisch, denn dann ordert die Chefin selbst das Bier und statt 1,50 Dollar, kostet die Flasche Bier plötzlich nur noch 50 Cent, wo von wir natürlich sehr profitierten.

Einige Drinks später war es wirklich Zeit zu gehen, wir sprangen in ein TukTuk und fuhren zum Hotel. Dort angekommen wollte uns der Fahrer gleich für morgen früh eine weitere Tour mit ihm andrehen. Um der Diskussion aus den Weg zu gehen stimmte ihn Melli kurzer Hand zu und gab dem Fahrer einfach falsche Kontaktdaten. Und so düste der kleine Mann erfreut mit einer falschen Rufnummer und unseren Namen, Peter und Adelgunde, wieder hinaus in die Nacht. Und nein, wir hatten kein schlechtes Gewissen, der Typ war nämlich eine echte Nervensäge. Gute Nacht.

Fazit des Tages: Cambodia… das Land der unbegrenzten Dröglichkeiten

Dienstag, 20.1.

Heute ließen wir den Tag ruhig angehen, schlenderten um halb zehn zum Frühstück und hauten uns an den Pool.

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Neben Angkor hat uns das Stadtleben von Siem Reap so fasziniert, so dass wir gegen Mittag und einer kurzen spirituellen Übung gegen „Kater“ mit dem TukTuk Richtung Stadt fuhren.

Nach dem Essen in der “Tempel Bar” ging es zum Shopping auf die verschiedenen Märkte. Kleidung, Essen und was das Touri-Herz begehrt sind hier zu haben, aber wie immer, muss gehandelt werden. Fünf Dollar für ein T-Shirt, viel zu viel. Zwei sind ok, da wir aber nicht so die Feilscher sind, zahlten wir drei. Zufällig trafen wir auch Brian wieder, der nach  einer Massage – wie er betonte ohne Happy End – erst einmal was essen gehen wollte.

Nach einem kurzen Smalltalk verabschiedeten wir uns herzlich, denn für uns war es ja der letzte Tag in Kambodscha. Eingedeckt mit Kopfbedeckung, Haremshosen, Flip Flops und anderen Krimskrams ging es noch zum Supermarkt, oder eher gesagt Märktchen, um Wasser, Kekse und Brot für die morgige Fahrt nach Thailand parat zu haben.

Den Abend ließen wir entspannt im Hotel ausklingen.

Mittwoch, 21.1.

Nach dem Frühstück würden wir pünktlich von einem Fahrer abgeholt und in die City gebracht. Zehn Minuten später saßen wir im Bus mit vielen anderen Passagieren auf dem Weg zur Grenzstadt Poipet. Die Tickets für die rund 500 Kilometer lange Strecke nach Koh Chang haben wir direkt im Hotel für 18 Dollar pro Person im Hotel geholt. Auf Grund vieler Berichte über die Abzockmaschen der Agencies waren wir also gespannt was uns erwartete.


Trotz asphaltierter Straßen war die Fahrt eine holprige Angelegenheit. Den ersten 20 Minuten Stopo gab es nach ca. einer Stunde Fahrtzeit. Eine Möglichkeit, sich in den Geschäften mit Essen, Trinken und sonstigem Krims Krams einzudecken. Um 11.25 Uhr erreichten wir dann die Grenzstadt Poipet und einige Minuten Wartezeit später, erhielten alle Fahrgäste je nach Fahrtziel einen Sticker, der dazu dient, auf der anderen Seite der Grenze auch in den richtigen Bus zu steigen. Der Sticker ersetzt das Ticket, also aufpassen, dass sich dieser nicht vom Shirt löst… denn ohne Sticker keine Weiterreise.

Entgegen vieler Berichte die wir gelesen hatten,  war der Grenzübertritt in Poipet problemlos. Zwar dauerte die Ausreise am Departure-Schalter etwas länger, aber das war die Schuld zweier Mädels, die Passprobleme hatten und dem etwas langsamen Schalterbeamten. Weder bei der Ausreise noch bei der Einreise auf der thailändischen Seite waren eine weitere Visagebühr noch ein Passfoto von Nöten. Auch die in Siem Reap angepriesenen E-Visa, die überall angeboten werden, kann ich nicht nachvollziehen. Andere Traveller hatten ein E-Visa für die Einreise nach Thailand in der Tasche wofür sie wiederum 40 Dollar in Siem Reap gezahlt haben. Nicht nötig, wir sind problemlos so eingereist und haben lediglich die Arrival-Card an der thailändischen Grenze ausgefüllt, fertig. Nur einmal kurz vor dem Departure Schalter bekam ich einen Schrecken, die Mappe mit den Pässen war weg. Wir entdeckten Sie aber relativ zügig unter einem Koffer in der Nachbarschlange. Glück gehabt!

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Auf der anderen Seite erwartete uns ein kleines Shuttlefahrzeug, das uns um 13 Uhr zu einem Restaurant brachte. Dort warteten alle Traveller auf die Minibusse, die von Arayanphratet aus verschiedene Ziele ansteuern. Für uns ging es um 14 Uhr dann weiter Richtung Trat, denn von dort aus legt die Fähre nach Koh Chang ab. Der Minibus war völlig überladen und wir waren froh zu zweit direkt zwischen den Koffern und dem Fahrersitz Platz gefunden zu haben, denn so gab es noch etwas Beinfreiheit. Den anderen Mitfahrerinnen und Mitfahrern ging es da schlechter, sie mussten es sich in der dritten bis sechsten Reihe gemütlich machen. Als nach einer Stunde die Atemluft so langsam ausging, entschieden die Gäste hinten keine Rücksicht mehr auf die Klimaanlage zu nehmen und die Fenster aufzumachen, das veranlasste den Fahrer allerdings dazu nicht nur rumzumeckern, sondern beim wiederholten Male einfach mal anzuhalten, auszusteigen und das Fenster von außen zu schließen. Unsere Hinweise, dass es uns nicht um die Hitze ging, sondern darum, überhaupt erst einmal ordentlich Luft in den Wagen zu lassen, ignorierte er. Gut, dass die Fahrt nicht mehr ganz so lange dauerte und der Rest – vielleicht auch mangels Sauerstoff – in den hinteren Reihen ermüdete und nicht mehr gewillt war, sich mit dem Fahrer anzulegen, denn sonst wäre vielleicht einer von den anderen den Bus weiter gefahren.

Um 18 Uhr erreichten wir die Fähre, die uns in rund 50 Minuten auf die Insel Koh Chang brachte. Dort angekommen ging es mit dem Taxi nochmal weitere 50 Minuten zum Lonely Beach und die letzten Meter zu Fuß zum unserem Bungalow Resort “Little Eden”.  Uns erwartete eine chillige Lounge und ein lustiger Typ namens David, der Besitzer der Anlage. Zugegeben, redet etwas durchgeknalltes Zeug, kümmert sich aber gut um seine Gäste. Wir tranken noch etwas, bestellten Abendessen und ließen den Abend auf dem Balkon unseres Bungalows ausklingen.

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Hier ein paar Details zur Anlage: David spricht deutsch, Thai, Dänisch und Englisch. Die Abrechnung für das Essen, Getränke, Zimmer usw. können beim Checkout per Kreditkarte gezahlt werden. Außerdem kann man bei ihm einen Roller mieten. Übrigens, der Kühlschrank in der Lounge ist bis ca. 22 Uhr offen und man kann sich immer selbst bedienen. Die Getränke streicht man selbst auf den an der Bar liegenden Abrechnungszetteln ab. Absolut Klasse. Aber, Preise sind ca. um 1/3 teurer als im Supermarkt um die Ecke. Mehr Infos zur Anlage: http://www.littleedenkohchang.com

Donnerstag, 22.1.

Die Nacht unter dem Moskitonetz war super. Auch wenn unser Bungalow etwas oberhalb des Strandes gelegen ist, Disco Musik aus den Strandbars hört man zwar trotzdem, zumindest an den Partyabenden Mittwoch und Samstag. Aber gestört hat es nicht. Nach einem guten Frühstück und einem guten Kaffee erkundeten wir die Läden in der Umgebung und den Lonely Beach. Was soll ich sagen. Ein echtes Paradies. Ein Örtchen, das mir auf der Suche nach meinem Alterswohnsitz sehr entgegenkommt.

Wir blieben nicht lange und ließen uns von einem der zahlreichen Taxis zum White Sand Beach bringen, weil die Auswahl der Geschäfte hier größer ist. Leider fielen wir auf den Taxifahrer (Pick-Up‘s) rein und bezahlten 400 Baht für die 20 minütige Fahrt, das sind rund 10 Euro. Viel zu teuer. Die Rückfahrt wurde dann aber korrekt abgerechnet, nämlich für die Hälfte. Ein Tipp, mietet euch für 200 bis 250 Baht einen Roller für 24 Stunden und packt einfach zwei Liter Gasoline (40 Baht pro Flasche) rein. Das in Flaschen abgefüllte Benzin bekommt ihr alle paar Meter. Günstiger geht es nicht.

Nachmittags zog es uns wieder an den Strand. Mit Obsttüte und FlipFlops bewaffnet, suchten wir uns ein nettes Plätzchen unter einem Sonnenschirm. Außer dem Sprung ins  Wasser passierte nichts, so überhaupt nichts. Sonnenbaden, Meeresrauschen, Sunset. Das Leben kann so anstrengend sein.

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Den Abend ließen wir in einer Bar mit Live-Musik ausklingen.

Das “Joy Cottage”, eine Bar, in die es uns noch häufiger lockte.

Freitag, 23.1.

Nach dem Frühstück machten wir uns um 9 Uhr auf zur Hafenstadt Ban Bao. Eine halbe Stunde später legte das Boot ab. Wir befanden uns auf einem Schnorchelausflug und einem kleinen und kurzen Inselhopping-Trip. Anders als befürchtet, handelte es sich nicht um ein Partyboot und es war oben an Deck sogar erschreckend leer. Denn wir teilten uns nur mit rund zehn weiteren Gästen das Oberdeck.

Gegen 11 Uhr erreichten wir den ersten Schnorchel-Stopp an einer kleinen vorgelagerten Insel namens Ko Yak und stürzten uns mit den anderen Gästen ins Meer. Ja, Fischchen und anderes Getier waren zu sehen, aber es war unspektakulär und nicht vergleichbar mit dem roten Meer, in dessen Korallenvielfalt ich mich im letzten Jahr tummelte. Zumindest galt dies für diesen und auch allen weiteren Stopps des Tages. Und so konzentrierten wir uns lieber auf die Beobachtung einer ganz besonderen Gattung im Wasser: Koreaner! Trotz Warnung und auf Grund fehlender körperlicher Koordinationsfähigkeiten, kam es wie es kommen musste.


Trotz eindringlicher Hinweise Korallen und Gestein nicht zu betreten, trat der Erste nach ein paar Minuten in einem Seeigel. Der Tag für ihn war gelaufen. Nicht besser ging es seinen Landsleuten, denen trotz Schwimmweste Panikattacken überkamen und wir schon beinahe beim Ertrinkungstod zuschauen mussten. Für die Guides war also allerhand zu tun und zum Teil zogen die ihre Sprösslinge, gelagert auf Schichten von Rettungswesten, durch das Wasser. Schmunzelnd, teilweise aber auch entsetzt, beobachteten wir die Schwimmkünste und uns war klar, das K in Koreaner ist bei uns besser bekannt als “Körperklaus”. Nicht dass das falsch rüberkommt, ich mag Koreaner, aber müssen sie sich immer so in Gefahr bringen?

Den zweiten Stopp machten wir nur ein paar Minuten später an der Südspitze des Nationalparks Ko Rang, gelegen an einer wunderschönen Bucht mit einem kleinen Strand. Auch Melli ging bewaffnet mit Schnorchel ins Wasser und wir erkundeten die Bucht. Im Anschluss ging es dann noch weiter an eine vorgelagerte Insel von Ko Yak und zum Schluss auf die Trauminsel Ko Wai.

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Ein Strand wie aus dem Bilderbuch, nicht umsonst gehört dieser zu den schönsten Stränden der Welt. An dieser Stelle könnte ich behaupten, dass die Suche nach einem Altersdomizil an diesem Ort endete. Aber wer weiß, die Welt ist schön und verändert sich!

Um 16.30 Uhr endet unser Trip und nach einer kurzen Erfrischung im Little Eden, schlenderten wir zum Abendessen in eine der zahlreichen Straßenrestaurants. “May we have an ashtray, please” – “Ashtray? No problem… and do you want weed?”. Statt Weed bestellten wir Chicken Satay und zwei Chang Beer. Ersteres stieg wohl auch dem Haushund in die Nase, der uns bis auf weiteres mit bettelnden Augen ansah und sich im Anschluss nebenan zur Ruhe legte. Wir sind zurück im Joy Cottage, lernen dort Kathi kennen, die Ehefrau des Besitzers der Bar.

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Vor zwei Jahren hat sie den gebürtigen Thai geheiratet. Kathi selbst kommt gebürtig aus Meck-Pomm, wohnte lange direkt an der Reeperbahn in St. Pauli, Hamburg. Hier auf Koh Chang kümmert sie sich neben den Angestellten, die wie viele andere aus Kambodscha kommen, viel um den Tierschutz und versorgt Straßenhunde mit Essen und organisiert Impfungen und Sterilisationen. Man könnte meinen, sie wohnt hier im Paradies, aber natürlich ist auch hier Alltag eben Alltag. Sie erzählt uns vom Leben der Kambodschaner und davon, wie viele hier von den Thais wie Sklaven in lagerähnlichen Unterkünften gehalten werden. Ihre Pässe werden beschlagnahmt und sie müssen für einen Hungerlohn arbeiten. Wir sind berührt und ich greife etwas in der Geschichte vor – Melli packte nämlich noch am nächsten Tag ein paar ihrer Kleidungsstücke und Cremes zusammen und spendete sie dem Joy Cottage und damit den Angestellten der Bar. Kathi bittet offen um Spenden und erzählt ganz ehrlich, dass ihre Angestellten zwar gut bei ihr leben, aber sie ihnen gerne mehr zahlen würde. Denn fast ihr ganzes Gehalt schicken diese zu ihrem Familien in die Heimat. Ihr eigenes Ziel ist es, während der Regenzeit selbst in Deutschland zu arbeiten und Geld mit nach Kambodscha zu nehmen, um ihre Angestellten und die Familien zu unterstützen. Und Kathi betont deutlich, dass sie und ihr Geschäft davon ebenfalls profitieren, denn ihre Angestellten danken ihr es wiederum mit guter Arbeit und einem guten Arbeitsklima.

So bekamen wir interessante Einblicken in ihre „Welt“ und ein paar Drinks und Garlic Bread später verabschiedeten wir uns mit den Worten „bis morgen“ und ließen den Abend auf der Bungalowterrasse ausklingen.

Samstag, 24.1.

Heute liehen wir uns einen Roller und düsten quer über die hügelige Insel. Wir bestaunten “Fisher Village”, tolle Tempel und kleine Dörfer. Aber unser eigentliches Ziel war “The Tree House” an dem westlich gelegenen Südzipfel der Insel.

Wir folgten den Hinweisschildern und verließen die asphaltierte Straße. Offroad war angesagt, mit einem Mietroller. Eine gewagte Tour, denn einige Abhänge und Steinschläge später erreichten wir eine kleine Bucht mit Gedenktafeln und einem Monument.

Es handelte sich um Naval Battle Monument in dessen Nähe auch zwei Schiffswracks vor der Küste liegen, welche zu den beliebtesten Tauchplätzen der Insel gehören.  Das so genannte Thonburi Wrack ist ein thailändisches Kriegsschiff, das 1941 bei der Koh Chang Naval Battle von den Franzosen versenkt wurde. Es liegt in 15 Metern Tiefe in der Salak Phet Bay an der Südspitze der Insel. Wir stoppten und erkundeten die Bucht. Es war wirklich abgeschieden und weit und breit war keine Menschenseele zu sehen, aber nach Recherchen, gedenken hier Mönche jährlich dem Sieg der Marine-Einheiten und dem Tod der gefallen Soldaten.

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Ach, das Tree House haben und konnten wir nicht finden. Wie wir später erfuhren war dieses bereits seit mehr als zwei Jahren geschlossen, man sollte sich also nicht auf ältere Reiseberichte verlassen und noch weniger auf Straßenschilder 😉

Während unserer mehrstündigen Fahrt haben wir uns einen ganz schönen Sonnenbrand zugezogen und waren echt groggy. Also gönnten wir uns am Nachmittag erst einmal ein Mittagsschläfchen. Zugegeben, es war nicht ganz einfach, sich am Abend nochmal für die Wintersensation Techno/Dance Party aufzuraffen, aber sehen muss man es ja mal. Also auf zu einer Party, für die ein Eintrittsgeld in Höhe von 200 Baht fällig war.

Der Eintritt gewährleistet, dass die Thai Jugend dort nicht auftaucht, weil sie es sich einfach nicht leisten können. Von den Getränkepreisen mal ganz abgesehen, die sind nämlich gleich 4x so hoch wie üblich. Wir schauten uns das bunte Treiben an, waren manchmal mitten drin und beobachteten die Saufgelage.

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Nicht ganz so unser Ding, also verabschiedeten wir uns von der Party und beobachteten noch wie sich die Prostituierten aus dem Moulin Rouge einen Spaß daraus machten, die ersten männlichen Alkoholleichen zu verarschen. Auch für uns ein Spaß.

 

Sonntag, 25.1.

In der Lounge unseres Bungalow Ressorts gönnten wir uns schnell einen Kaffee, bevor wir unseren Mietroller pünktlich abgaben. Die Schäden, die wir durch unsere Offroadtour verursacht hatten, waren nicht gerade unauffällig, beschränkten sich aber doch auf den “Unterboden” und den Auspuff, so dass wir nach einem kurzen und oberflächlichen Check der Mitarbeiterin unsere Kaution und unsere Reisepässe erhielten. Erleichtert kehrten wir im Stone Free ein um erst einmal ausgiebig zu frühstücken, uns kurz danach mit vollem Magen ins Meer zu stürzen und den Rest des Tages am Strand zu faulenzen.

Unserer eigentlicher Plan mit dem Katamaran auf’s Meer hinauszufahren fiel sprichwörtlich ins Wasser, da sich die Agency beim nicht mehr beim lokalen Ausflugsdealer zurückmeldete und selbst auch telefonisch nicht mehr erreichbar war. Klar, wir hätten uns noch weiter umhören und eine andere Tour buchen können, aber uns hatte jetzt endgültig der “einfach mal abhängen, wer weiß ob wir nicht zu faul sind, die Insel jemals wieder zu verlassen”-Modus überkommen, so dass uns alleine der Gedanke daran, uns um irgendwas anderes zu kümmern, als essen und trinken, als zu anstrengend vorkam.

Als dann gegen Mittag am Strand auch noch das Lüftchen weg blieb und die 34 Grad im Schatten ein Art körperlich Erschöpfung verursachten, blieb uns nichts anderes übrig als schnell über den heißen Sand zu hüpfen und uns im nächstbesten Restaurant vor den Ventilator zu schmeißen. 1 x Fried Chicken with Rice/ Green Curry, 1 x Pad Thai und zwei eisgekühlte Chang Bier, machte zusammen 4,83 Euro und gaben uns kurzweilig unseren körperlichen Kräfte zurück. Zumindest um den rund 10-minütigen Weg in den Bungalow zu schaffen und vor der Klimaanlage ein Mittagsschläfchen zu halten. The Thai-Way-Of-Life.

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Aufgewacht sind wir nur, weil der Magen schon wieder grummelte, also entschieden wir uns wie am Morgen, im Stoner Free 2 einzukehren und dort noch was zu essen. Entgegen unserer morgendlichen Begeisterung über das gute Frühstück, hielt sich unsere Freude an diesem Abend aber in Grenzen. War es wirklich ein schlechtes Essen. Nein, eher die demotivierten Mitarbeiter, ein nicht funktionierendes WLAN und die ausbleibende Gastfreundschaft waren schuld an diesem Eindruck. So, das war der Part um die Schuld auf die anderen zu schieben, jetzt folgt die Eigenanalyse. Dieser Abend war einfach nicht unser, denn auch mein Sonnenbrand, die noch vorhandene Müdigkeit und der durch die Klimaanlage hervorgerufenen Erkältung machten diesen Abend nicht zu einem der besten dieses Urlaubs. Also, ging es für uns mit Chips und Salzstangen vor dem Bungalowfernseher. Dank des sich ständig wiederholenden Programms des Senders Deutsche Welle sind wir dann auch schnell eingeschlafen.

Montag, 26.1.

Neuer Tag, neuer Elan. Nein, wir dürfen dem Inseltrott nicht verfallen. Also wurde ordentlich gefrühstückt und wir wagten uns ein zweites Mal mit dem Roller über die achterbahnmäßigen Straßen der Insel. Diesmal in Richtung Tropical Beach Ressort, um etwas am Strand zu schlendern und uns auch das andere Ende der Insel anzuschauen. Das Ressort ist echt abgelegen und eher für Ruhesuchende geeignet, die sich dem Trubel der Bars und Clubs entziehen möchten. Das gilt in diesem Fall auch für alle anderen Einkaufsmöglichkeiten, die in unmittelbarer Nähe nicht vorhanden sind. Klar kann man sich auch hier einen Roller leihen, muss aber auf jeden Fall eine kurze Strecke unbefestigter Straßen in Kauf nehmen, um überhaupt hierhin bzw. von hier weg zu kommen. Wir machten uns nach nach einer kurzen Zeit auf zum Bang Bao Pier, von wo aus unserer Schnorcheltrip startet. Denn wir wollten noch einmal gemütlich durch die Geschäfte am Pier schlendern und uns über etwaige Mitbringsel für die Daheimgebliebenen Gedanken machen.

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Sollen wir oder sollen wir nicht. Koh Chang, die Elefanteninsel, was liegt da näher, als eine Elefantentrekkingtour mitzumachen. Wir stoppten unseren Roller an einer der zahlreichen Elefantencamps, um erst einmal eine Blick auf die Zustände zu werfen. Elefantentrekking mag ein Erlebnis sein, aber irgendwie siegte das Gewissen und wir entschieden uns der Haltungsbedingungen wegen, gegen eine Tour. Klar, um den Lebensunterhalt der Tiere zu finanzieren könnte man kurzfristig auch genau zu einem anderen Ergebnis kommen. War es die richtige Entscheidung? Wir wissen es nicht.

Zurück am Bungalow überkam Melli dann doch noch die Abenteuerlust, zumindest wollte sie etwas Getier sehen. Ihrer Mutter zu Liebe “musste” ich mich ihr also anschließen und wir folgten der Wasserleitung oberhalb des Bungalowgrundstücks in den Dschungel. Während die ersten Meter noch Zivilisation erkennbar war, endete jegliche Bebauung 15 Minuten später an einer Grundstücksmauer. Dahinter das grüne Unbekannte. Bereits von zahlreichen Mücken zerstochen – zumindest ich – kannte die Frau an meiner Seite keine Gnade und folgte ihrer Neugier nach Vogelspinnen und anderen Kreuchvieh. Vorweggenommen, ausser Termitenhügel, Riesenameisen, Affen und ein paar Echsen fanden wir nichts und nach etwa 45 Minuten hatte Melli ein Einsehen und ich und meine rund 27 juckenden, geschwollenen Einstichpunkte durften zurück ins Bungalow. Liebe Mama Netterdon, wenn Sie mich jemals wieder bitten würden, gut auf ihre Tochter aufzupassen, ich würde immer wieder “Ja” sagen. Aber bitte, fragen Sie mich einfach nicht mehr ;).

Nach dem Abendessen gönnten wir uns am Strand ein Flasche Rotwein, beobachten die beleuchteten Fischerboote am Horizont und die Feuershow am nahe gelegenen Restaurant.

Ein wirklich toller Abend, den wir im Anschluss  in unserer Lieblingsbar “Joy Cottage” ausklingen ließen. Lean back & relax!

Dienstag, 27.1.
Einen Tag früher als geplant verlassen wir unser Bungalow am frühen Vormittag und nach einem ausgiebigen Frühstück im Joy Cottage verabschiedeten wir uns noch von Besitzerin Kathi und ihrem Mann. Unser Plan, wir wollen den Bus am frühen Abend von Trat aus nach Bangkok nehmen. Es gibt mehrere Wege von Koh Chang aus nach Bangkok zu kommen, der einfachste ist mit Sicherheit die komplette Tour bei einem der zahlreichen Anbieter zu buchen und für rund 30 Dollar (inkl. Transfer zur Fähre, Fährkosten und Busfahrt nach Bangkok) zu reisen.

Wir entschieden uns für einen anderen Weg. Nach einem Tipp stiegen wir in eins der Pick-Up‘s, die für rund 100 Baht von allen Stränden der Insel zur Fähre fahren. Erkennbar an den gelben Schilder “To The Pier”. Ihr müsst euch einfach nach den Abfahrtspunkten erkundigen und an der Straße warten. Die Pick-Up‘s halten stündlich. Auf dem Weg zum Pier mussten wir noch eine Rollerunfall mit ansehen. Der Typ, natürlich nur mit FlipFlops, kurzen Sachen und ohne Helm bekleidet, schien sich verbremst zu haben, rutschte über den Asphalt in die Büsche und blieb liegen. Unser Fahrer bekam nichts mit und fuhr deshalb weiter. Ich bin mir aber sicher, eins der vielen entgegenkommenden Fahrzeuge würde sich um ihn kümmern. Diese Stürze sind übrigens an der Tagesordnung. Unerfahrene Fahrerinnen und Fahrer, wetterbedingte luftige Kleidung, starkes Gefälle und Steigungen sowie Linksverkehr führen täglich zu vielen Unfällen auf der Insel. Und so sieht man an Stränden und Bars zahlreiche geschundenen Fahrer, die mit Verbänden am ganzen Körper versuchen, den Urlaub trotz ihrer Stürze zu genießen.

Um 13.45 Uhr legte dann die Fähre ab. Während Melli die Aussicht auf Koh Chang genoss, widmete ich mich dem bordeigenen Kiosk zu. Dosenbier, oh Dosenbier… it’s just a point of view. Standesgemäß verabschiedeten wir uns mit einem kleinen Trinkspruch von der Insel und erreichten um 14.20 Uhr das Festland.

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Für die Fähre bezahlten wir übrigens 80 Baht, für den Transfer zum Busterminal, der nochmal rund eine halbe Stunde dauerte, weitere 60 Baht. Während wir am Busterminal noch gemütlich zu Mittag aßen, beobachteten wir die zahlreichen Traveller, die hier aus und ein gingen. Viele von ihnen sahen schon ganz schön “verbraucht” aus und wir mussten etwas schmunzeln. Allerdings nur so lange bis wir kurz vor der Abfahrt nochmal die Toiletten besuchten und ich bei einem Blick in den Spiegel feststellen musste, dass ich mit meinem 9-Tage Bart auch nicht mehr wie das blühende Leben aussah. Über meine Backpacker-Partnerin schweige ich mich an dieser Stelle aus. Das gehört sich so. 😉

Um 18 Uhr starte der öffentliche Bus dann seine rund sechsstündige Fahrt nach Bangkok. Für das Ticket haben wir rund 280 Baht pro Person bezahlt. Berieselt von thailändischer Musik und versorgt mit Wasser und einer Decke war es aber ok. Auf der Fahrt lernten wir noch einen Österreicher kennen, der seit Dezember mit Fahrrad durch Kambodscha unterwegs war und uns ein paar Anekdötchen erzählte. Seine Reise war allerdings beendet und er war auf dem Weg nach Hause. Als Lehrer arbeitet er immer ein halbes Jahr, das andere halbe Jahr ist er dann auf Reisen. Naja, Beamte halt :-).

Um kurz vor zwölf und mit schmerzendem Hintern erreichten wir endlich die Ekchamai Station in Bangkok. Da der letzte BTS (Bangkok Mass Transit System) Skytrain um 0 Uhr fuhr, mussten wir uns etwas sputen. Aber dank der vielen zahlreichen Thais, wurde uns alle paar Meter weitergeholfen. Vom Fahrkartenkauf bis zum Geleit auf den richtigen Bahnsteig. Echt klasse. Wir erreichten unser Hotel, das Eastin Grand Hotel Sathorn… wollten dort allerdings nur die Koffer lassen, weil wir erst ab der nächsten Nacht das Zimmer gebucht hatten und uns die restlichen Stunden bis zum Check-in selbständig in Bangkok die Zeit vertreiben wollten.

Fazit: Statt 30 Dollar für Reise nach Bangkok zahlten wir lediglich 16 Dollar. Und viel umständlicher – abgesehen von rund zwei Stunden mehr Wartezeit und einer um einer Stunde längeren Busfahrt – gibt es kaum Unterschiede zum Pauschalticket. Hier kann man also richtig Geld sparen.

Donnerstag, 28.1.

Mitten in der Nacht. Mit unseren kleinen Rucksäcken auf dem Rücken irrten wir orientierungslos durch Bangkok. Am Horizont den Lebua State Tower im Blick, ging es durch dunkle einsame Straßen. Vorbei an Obdachlosen, denen letzte Habseligkeiten von Ratten stibitzt wurde und entlang stinkender Abwasserbecken. Aber wir waren aufmerksam, denn aus einigen dunklen Ecken verbellten uns die Straßenhunde, die zum Glück nicht wirklich angriffslustig waren, sondern einfach nicht wollten, dass man in ihr Revier eindringt. Etwas mulmig war uns allerdings schon. Unseren Plan, die restlichen Stunden einfach so durch die Gegend zu laufen, verwarfen wir spätestens beim Biss in den McDonalds Burger, da uns während des Kauens schon die Augen zu fielen. Also ein letztes Mal aufraffen und der Citymaps App zu einem Hostel folgen. Weitere 15 Minuten später stand fest, dieses Unterkunft scheint es wohl nicht mehr zu geben. Ein paar Straßen weiter fanden wir dann ein beleuchtetes Gebäude. Das Trocadore Hotel… in dem Sicherheit groß geschrieben wird.

Für 800 Baht hatten wir nun endlich eine Unterkunft gefunden. Im Zimmer selbst ein kleiner Schock. Nach dem das Licht anging, verschwanden zahlreiche nachtaktive Krabbeltierchen schnell in irgendwelchen Ritzen. Das galt insbesondere für das Badezimmer. Also, duschen nein, pinkeln gezwungenermaßen. Auf der Bettdecke fühlte es sich an als würde man ständig von irgendwas gebissen, aber irgendwann fielen uns selbst trotz Vollbeleuchtung – wir wollten keine nachtaktiven Tiere hervorlocken – einfach die Augen zu. Die Klimaanlage war lauter als der nächtliche Straßenverkehr, das war ein Vorteil. Doch anhand deutscher Immissionsschutz-Richtwerte, hätte uns mit Sicherheit eine ordentliche Schadensersatzsumme zugesprochen werden müssen. Wir verzichten aber bis heute auf das Einlegen von Rechtsmitteln.

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Nach einer schlechten Nacht schlenderten wir am Vormittag durch Bangkok und wir hatten nur zwei Ziele: Einen ordentlichen Kaffee und eine Pharmacy, um etwas gegen Halsschmerzen und am besten auch noch meinem Rückenleiden zu besorgen. Beide Ziele konnten wir nach einer Stunde als erledigt abhaken und endlich um 12 Uhr im Eastin Grand Hotel einchecken.

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Dieses Hotel kostete mehr als die sechs Nächte in unserem Bungalow Ressort auf Koh Chang, sollte aber zum krönenden Abschluss unseres Urlaubs beitragen. Und das tat es auch. Es hatte zwar nichts mehr mit Backpacker Urlaub zu tun und rein äußerlich passten wir mit unseren Rucksäcken nicht wirklich zum Klientel, aber es hat sich wirklich gelohnt. 22. Etage, tolles Zimmer, genialer Ausblick, Rooftop-Pool. Und was macht man als erstes. Klar, Mini-Bar kontrollieren, Bierchen auf, anstoßen, den Ausblick genießen.

Bevor wir uns noch etwas ausruhten bestaunten wir noch den Rooftop-Pool. Was soll ich sagen, ein echtes Angeber-Becken. Und so stiegen auch wir mit Badeklamotten und Selfie-Stick bewaffnet ins kühle Nass, um im Anschluss sofort die ersten Bilder bei Facebook einzustellen und uns die ersten hämischen Kommentare abzuholen.

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Frisch geduscht und ordentlich gekleidet machten wir uns am Abend auf dem Weg zum Lebua State Tower. Wir wollten unbedingt den Blick von der Skybar im 64. Stock genießen. Aber Achtung, hier ist Kleiderordnung angesagt. Nein, keine Anzugpflicht, aber Sportoutfit, kurze Hosen und FlipFlops sind untersagt. Männer sollten also ein lange Hose und geschlossene Schuhe anziehen, dann steht dem Eintritt auch nichts im Wege. Der Blick vom 64. Stock ist atemberaubend und die Aussichtsplattform mit der Skybar toll.

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Atemberaubend hoch sind allerdings auch die Preise. Für zwei Bier haben wir stolze 1025 Baht, also rund 27 Euro gezahlt. Die Preispolitik sorgt allerdings auch dafür, dass man sich eben nicht zu lange dort aufhält und möglichst viele Gäste dort Platz haben.

An der Bar kamen wir schnell mit einem Franzosen ins Gespräch, ca. 30 Jahre alt, der allein reiste und am nächsten Tag nach Angkor Wat wollte. Wir konnten ihm mit zahlreichen Tipps weiterhelfen, genauso, wie wir auch von Tipps anderer Traveller profitierten.

Nach rund einer Stunde – auf Grund der Preise verzichteten wir darauf dort oben auch noch zu essen – verließen wir das Gebäude und suchten nach einem geeigneten Restaurant. Ein paar Nebenstraßen weiter fanden wir dann ein volles Streetfood Restaurant. Es war billig, gut und lecker und ein gutes Zeichen ist immer, wenn dort viele Einheimische essen. Dann kann man eigentlich nichts verkehrt machen. Allerdings wurden wir etwas stutzig als selbst unsere Tischnachbarn vor ihrem Essen die Teller und das Besteck desinfizierten.

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Das war allerdings nach dem wir bereits gegessen hatten. Angeschaut, mit den Schultern gezuckt, was soll’s. Lecker war es.

Donnerstag, 29.1.

Nach einem erschreckend guten Instant Kaffee in unserem Hotelzimmer wollten wir noch etwas durch die Stadt tingeln. Wir kauften ein Tagesticket für den BTS Skytrain und fuhren bis zur Haltestelle Mo Chit, da wir den Chatuchak-Markt besuchen wollten. Der Markt ist einer größten seiner seiner Art weltweit. Er gilt als Paradies für Shopper und überdeckt eine Fläche von 1,13 Quadratkilometer, die von mehr als 10.000 Ständen und kleinen Ladengeschäften genutzt wird.

Leider waren am Vormittag die meisten Läden geschlossen, einige öffnen zwar noch am Mittag, aber wer hier shoppen will, muss am Samstag oder Sonntag wiederkommen. Für uns hat sich daher der Besuch nicht wirklich gelohnt. Wir schlenderten also noch etwas durch den angrenzenden Park, bevor wir uns mit dem Skytrain und dem Taxi auf zur Khaosan Road machten. Bekannt ist die rund 400 Meter lange Straße als Anlaufpunkt für Rucksacktouristen, billige Unterkünfte und Startpunkt für viele Touren quer durch das Land. Heute sind es eher die Mittelklasse-Hotels, überteuerte Marktstände und Restaurants (immer vergleichbar mit nahegelegenen anderen Möglichkeiten), die das Bild der Straße prägen. Die guten und preisgünstigen Klamotten und Streetrestaurants findet man eher in den Nebenstraßen. Für uns die letzte Chance die  Haremshosen zu kaufen, deren Bestellungen uns während unseres Aufenthaltes in Koh Chang erreichten. Leider war es auch hier nicht möglich die farblichen Wünsche und preislichen Vorstellungen zu erfüllen.

Unser nächster Stop war der Mahannapharam Tempel. Wir besichtigten die ca. drei Meter hohe und ca.  700 Jahre alte vergoldete Buddha Statue und ließen uns von einem Mönch noch einiges rund um den Tempel erklären. Und natürlich spendeten wir Geld, in diesem Fall an einen “Geldbaum”. Die Scheinchen dienen in diesem Fall dem Unterhalt und der Renovierung der Anlage. Aber natürlich kann man auch für alles mögliche spenden und erhält im Rahmen einer kleinen persönlichen Zeremonie die entsprechenden Segnungen des Mönchs.2015-01-29 14.05.41
Nach der Tempelbesichtigung sprangen wir ins Taxi um zurück ins Hotel zu fahren. Und auch hier muss man wieder etwas aufpassen. Ihr solltet in Bangkok immer darauf bestehen, dass der Taxifahrer das Taximeter anschaltet, denn die Pauschalbeträge die verlangt werden sind meist mehr als doppelt so teuer, als die eigentlichen Fahrtkosten. In unserem Fall weigerte sich der erste Taxifahrer, so dass wir einfach auf das nächste Taxi warteten. Solltet ihr mal im Wagen sitzen und der Fahrer nach Anfahrt das Taxi trotz mehrfacher Aufforderung das “Taximeter” immer noch nicht anschalten oder so tut, als würde er euch nicht verstehen, steigt einfach bei der nächsten Gelegenheit aus, er oder sie weiß dann schon, warum ihr das macht. Der Anfahrtspreis liegt übrigens bei 35 Baht, danach steigt das Taximeter in 2 Baht-Schritten und das ziemlich langsam. Für die Fahrt, für die der erste Taxifahrer von dem Tempel zum Hotel noch 200 Baht verlangte, bezahlten wir nach Taximeterabrechnung dann nur noch 64 Baht zzgl. 10 Bath Trinkgeld. Ein ganz schöner Unterschied, oder?

Zurück im Hotel ging es mir nicht so gut. Halsschmerzen, trockener Husten, Schüttelfrost. Ich überlegte erstmals, ob ich tatsächlich zu den Malaria-Tabletten greifen soll oder nicht. Denn unser Kambodscha Aufenthalt war acht Tage her, eine Inkubationszeit also nun vorbei und ich hab Kambodscha ziemlich zerstochen verlassen. Ich entschied mich dagegen, erst wenn Fieberschübe dazukommen sollten, würde ich diese Maßnahme ergreifen. Dazu sollte es aber glücklicherweise nicht kommen.

Freitag, 30.1.

Der Abreisetag. Ausgeschlafen packten wir unsere Rucksäcke und entschieden uns auf Grund der guten Erfahrungen, auf die pauschalen Transfers zu verzichten und stattdessen mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Flughafen zu fahren. Da ich noch immer angeschlagen war, nahmen wir nach dem Check-Out ein öffentliches Taxi. Statt der 760 Baht, die das Hotel für den Shuttlebus zum Airport verlangte, kostete das Taxi inklusive Trinkgeld nur 400 Baht. Gegen 15.50 Uhr startet dann unser Flieger Richtung Dubai. Dort angekommen hatten wir leider ca. elf Stunden Wartezeit, auf Grund der abendlichen Ankunft entschieden wir uns aber dagegen, den Flughafen zu verlassen. Wir folgten einem Tipp aus dem Internet und rollten uns auf dem Boden an Gate 37 C zusammen. Hier liegt Teppichboden und die Gates sind etwas abgeschiedener.

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Leider hielt die Ruhe nicht lange an, denn gegen 2 Uhr Nachts startet das Boarding der Maschine nach Kabul, was ziemlich lautstark von statten ging. Wir entschieden uns also, den Rest der Nacht eine der Schlafboxen im Snooze Club zu mieten. Teuer, aber egal, irgendwie mussten wir ja das Restgeld verbraten. Also ein paar Stunden auf’s Ohr gehauen und gegen 8 Uhr morgens die restlichen Flugkilometer nach Düsseldorf abspulen. Der Schock überkam uns dann erst als wir gegen 12.30 Uhr gelandet waren. Es war zwei Grad kalt. Und nein, diesmal wollten wir kein Bier, um auf den gelungen Urlaub anzustoßen, dafür aber einen Glühwein.

Fazit:

Und ist die Reise mit einer Erkenntnis verbunden? Ja, auch wenn wir recht gut vorbereitet waren, so hat sich doch mal wieder gezeigt, das Gelassenheit der beste Weg ist. Ob es bei den Grenzübergängen, Ticket-Buchungen oder einfach nur die Warteschlangen waren, einfach mal hinten anstellen, die anderen vorpreschen lassen und innerlich ruhend die Hektik vieler Touris beobachten. Wir hatten immer tolle Plätze, Geld gespart und interessante Erlebnisse und Begegnungen. Wie lange diese innere Gelassenheit im Alltag Zuhause anhält? Erfahrungsgemäß bei mir leider nicht so lange, aber bis zur nächsten Reise ist ja nicht mehr so weit. Hoffentlich.

2 Kommentare

    1. Danke. Im Mai gehts mit dem Mopped wieder nach Südtirol und was dann kommt steht noch in den Sternen. Auf jeden Fall soll es auch wieder ein Backpacking-Trip werden. Ein Traum wäre noch Südamerika.

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