Wir waren bereit. Das Auto unserer Freunde und unseres waren für einen verlängertes Wochenende gepackt und erstmals testeten wir unsere neue ausziehbare Bettkonstruktion für unseren Ford Tourneo Connect. Kurz nach Schulende stiegen wir in die Autos. Durch Essen und Gelsenkirchen schlängelten wir uns auf die A31 Richtung Norden. Wir legten noch einen kurzer Tankstopp und ein Halt beim Campinghändler Fritz Berger ein sowie einer Apotheke ein, bevor wir in Neuharlingersiel am Abend eintrafen. Wir wollten ein verlängertes Wochenende vom 2. bis 5. Oktober an der Nordsee verbringen.
Am Abend erreichten wir unsere Premiumplätze auf dem Campingplatz „Nordsee-Camping Neuharlingersiel“. Dank unsere Stellplatznachbarn konnten wir unseren doch eingeschränkten Platz durch deren kleines Busvorzelt erweitern und hatten somit direkten Zugang aus der Schiebetür unseres Wagens zum überdachten und Windgeschützen Essbereich. Nachdem wir alle Kisten verstaut, die Betten ausgezogen und bezogen hatten, machten wir noch einen Spaziergang am Deich entlang zum Wattenmeer. Erst am späten Abend krochen wir in unsere Auto stellten die neue Elektroheizung auf 18 Grad ein und machten es uns zu zweit gemütlich. Und das war echt bequem und möglich.
Das Wetter am Freitag war wechselhaft, aber es blieb trocken. Nach dem Frühstück, Spülen und einer Dusche, führte uns der Weg wieder zum Deich. Die Kinder ließen Drachen steigen und machten eine kurze Wattwanderung. Unser Ziel war der Hafen von Neuharlingersiel. Und hier war ganz schön was los. Zwischen Verkaufsständen und Eiscafe tummelten sich die Leute. Während die Mädels ein Eis genossen, testeten wir Jungs eine gute Kürbiscremesuppe. Und die war verdammt gut. Gesättigt gings für die Kids noch zum Kinderspielplatz zum richtig Austoben. Am Mittag erreichten wir wieder den Campingplatz und ließen es ruhiger angehen. In der Zwischenzeit erreichten meine Eltern mit ihrem Wohnmobil den Ort und buchten noch direkt neben uns einen Stellplatz. Am Abend besuchten wir die am Campingplatz gelegenen Pizzeria und aßen „auswärts“. Kartenzahlung nicht möglich. Glücklicherweise konnten wir das Bargeld noch zusammenkratzen, sonst hätten die Kinder spülen müssen.
Schon am frühen Samstagmorgen begrüßte uns Regen, sodass wir zum Toilettenhäuschen rennen mussten, um nicht völlig durchnässt zum Auto zurückzukommen. Unsere Möglichkeiten Klamotten trocknen zu lassen oder uns umzuziehen, waren in dem beengten Auto dann doch begrenzt. Denn das Vorzelt mussten wir schon am Vorabend aufgrund des Winds, ähnlich wie alle anderen Nachbarn, abbauen. Und auch auf dem Stellplatz bildeten sich die ersten Pfützen, sodass die Feuchtigkeit nicht mehr aus dem Auto herauszuhalten war. Wir nutzten eine kurze Regenpause, um nochmal zum Wattenmeer zu gehen. Und es kam wie es kommen musste. Alle Anziehsachen waren bereits verstaut und das Auto gepackt, als Josefine und Viki im Watt stürzten und sich mit Jeans und Jacke im Watt lagen. Die Leute, die die beiden Matschmonster auf dem Weg zurück zum Campingplatz sahen, schauten ihnen schmunzelnd nach. Jetzt war alles egal. Und so hüpften die Mädels durch jede Pfütze auf dem Weg zum Stellplatz. Glücklicherweise waren meine Eltern mit dem großen Wohnmobil noch da, sodass Josefine und ihre Freundin sich bei ihnen aufhalten konnten, nachdem sich die Kids umgezogen hatten und während wir alle Sachen im strömenden Regen zusammenpackten. Aufgrund der üblen Wettervorhersage mit Sturmböen und Starkregen, entschieden wir uns endgültig unseren Kurzurlaub abzubrechen und nach Hause zu Fahren. Unserer Freunde verabschiedeten sich bereits am Mittag, wir blieben noch ein Stunde länger und verbrachten die Zeit noch etwas bei meine Eltern, bevor auch wir den Weg nach Hause antraten.
Schade, dass wir unseren Trip früher abbrechen mussten. Aber dennoch war es der ultimative Bett für unsere neue Campingbettversion 2.0., die wir mit Hilfe unseres Nachbarn in den letzten Wochen optimiert und statt aus Holz, größtenteils aus Alu-Vierkantrahmen zusammengebaut haben. Ich freue mich schon auf den nächsten Ausflug.