Freitag, 25.06.2021
Es war eine Überraschung. Das Wohnmobil stand vor dem Kindergarten und meine Tochter schaute mich überrascht an. Zwei Übernachtungen auf dem Schultenhof waren geplant. Voller Vorfreude sprang Josefine in den Camper und war völlig aufgedreht, als ich ihr erzählte, dass wir mit Oma und Opa und beiden Wohnmobilen auf dem Bauernhof mit vielen Tieren übernachten würden. Die Vorfreude währte nur kurz, denn nur 20 Minuten und zwei kleine, selbstgemachte Frikadellen später war das Kind eingeschlafen.
Sorry, meine vegetarischen Freunde. Diese drei Tage mit Papa waren mit einem erhöhten Fleischkonsum verbunden. Kurz nach Ankunft, ich hatte das Wohnmobil noch nicht ganz geparkt, wurde der Dreijährigen eine Aufgabe nach der anderen zugeteilt. Mir war nicht bewusst, dass es sich hier um ein Kleinkinderarbeitslager handeln würden. Gut, dass wir uns vorher so nahrhaft gestärkt hatten.
Und so wurden die Kinder bei untergehender Sonne noch zum Füttern der Kleintiere verdonnert. Schüsselchen füllen, Wasser auswechseln, Hasen streicheln. Ob es den Kids Freude gemacht hat, ich bezweifle das. Schließlich haben sie ihre Eltern faulenzend im Hintergrund in den Stühlen abhängen sehen. Der Schultenhof in Meppen wirbt auf seiner Seite www.schulten-hof.de sogar mit folgendem Satz:
„Wir bieten für unsere großen und kleinen Gäste echte Bauernhofatmosphäre, alle können aktiv am Hofgeschehen teilnehmen! Die Großen haben Zeit zum Urlauben, zum Träumen, Entspannen, zum Freuen an schönen Dingen, zum Relaxen bei einer Tasse frischen Kräutertee auf der Liegewiese in unserem großen Garten.“
Und so fiel meine Tochter erschöpft nach diesem aufregenden Arbeitstag ins Bett.
Samstag, 26.06.2021
Mit dem ersten Hahnenschrei wurde aufgestanden. Katzenwäsche im Wohnmobil, schnell gefrühstückt und schon wurden die Kinder wieder in den Bauerhofalltag eingespannt. Mit einem traurigen Blick winkte mir Josefine zum Abschied zaghaft zu.
Die Bauernfamilie hatte sich erst vor ein paar Jahren von ihrer Milchwirtschaft getrennt, sodass der Tag für die Jüngsten weitaus entspannter war als der ihrer Vorgenerationen. Nach einem Vormittagsschlaf wollte ich mal schauen, wie es Josefine so erging. Gut, wie ich fand. Sie stöhnte etwas und hatte mittlerweile eine etwas krumme Haltung eingenommen, aber sie machte ihren Job so gut, dass sie selbst vom Bauern ein Lob erhielt. Und dies soll sehr selten vorkommen. Mit stolzerfüllter Papa-Brust ging ich zum Mittagessen und legte mich zu einem Mittagschlaf hin.
Kurz vor dem Abendessen holte ich meine Tochter vom Stall ab, sie hatte die Rinder zusammengetrieben und war froh, dass sie dies diesmal mit tierischer Unterstützung machen durfte. Es schien ihr sogar ein wenig Spaß gemacht zu haben.
Sonntag, 27.07.2021
Während die anderen Kinder heute wieder einen langen Tag vor sich hatten, brauchte sich Josefine nur noch um die Verpflegung der Esel Festus und Josephine kümmern. Und die waren gar nicht so störrisch, wie es ihr Ruf immer sagt. Josephine und Josefine mochten sich auf Anhieb und so fiel der Abschied vom Hof am Mittag dann doch schwerer als gedacht.
Fazit: Der Bauernhof in Meppen macht seinem Werbespruch alle Ehre. Entspannung für die Eltern, Aktivurlaub für die Kinder ;). Wie es uns beiden und Oma und Opa wirklich gefallen hat, könnte ihr der Bildergalerie entnehmen. Im Ernst: Ein Urlaub im Camper oder in einem der Ferienhäuser lohnt sich. Der Bauernhof bietet alles was sich das Kinderherz wünscht und dazu heißt die Familie Schulte ihre Gäste einfach herzlich willkommen! Wir kommen wieder, voraussichtlich schon im Herbst 2021.