Vorwort:
Bereits Ende Juni dieses Jahres besuchten wir das erste Mal für ein Wochenende den Schulten-Hof in Meppen (Fotostrecke) und waren begeistert. Nicht von einem überschwänglichen Angebot oder Animationen für Kleinkinder und Kinder. Sondern von der Schlichtheit, die allen Kindern zum ausgiebigen Spielen und Kind sein reichen. Hasen oder Kühe füttern, Schweine streicheln, Trampolin auf dem Heuboden springen und und und. Wir waren froh, nach einer Woche Krankheit unserer Tochter überhaupt diesen Urlaub antreten zu können. Das Wohnmobil war gepackt und nach einem Stopp an der Tankstelle ging es um 9:30 Uhr los.
Nur 20 Min später schlief das Kind in ihrem Kindersitz ein. Aufgefallen ist mir dies nur, weil die Mehrstimmigkeit unseres Gesangs abrupt endete und mir in diesem Moment auffiel, wie schlecht ich wirklich singe.
„Schmetterling du kleines Ding,
such dir eine Tänzerin!
juchheirassa, juchheirassa,
oh, wie lustig tanzt man da.“
Gegen 12 Uhr erreichten wir die Zufahrtsstraße zum Bauernhof und wurden standesgemäß von zwei Gokart-Guards empfangen und zum Hof begleitet. Nach Einweisung des Wohnmobils wurde das Kind direkt in die Kutsche verfrachtet und in ihre Gemächer gebracht.
Normalerweise wäre nun die Zeit in unseren Reiseberichten eine Story nach der anderen chronologisch abzureißen, stattdessen möchte ich mich bei dem Bericht auf eine Fotostrecke beschränken und Euch die verschiedenen Stationen vorstellen, die wir auf dem Bauernhof und bei unseren Ausflügen entdeckt haben.
Ferienhaus „Wiesengrund“ /Wohnmobilstellplatz
Zwei Schlafräume mit Spülmaschine, Kaffeemaschine, Toaster und Co ausgestattet. Das Ferienhaus „Wiesengrund“ ist optimal für vier Personen und somit für meine Eltern und ihre zwei Enkel. Was für in Glück, dass wir trotz ausgebuchter Plätze unser Wohnmobil direkt neben dem Ferienhaus stellen konnten. Frühstück, Mittagessen, Abendessen konnten wir mit der kompletten Familie schnabulieren, geschlafen haben Josefine und ich im Wohnmobil.
Eselstall/Eselweide
Otto und Josefine heißen die beiden Esel, die sich gerne auch einmal mitten in der Nacht mit einem lautem „Iiiiiaaaahhh“ bemerkbar machen und nur wenige Meter von den Schlafzimmern entfernt sind. Trotz dieser Angewohnheit werden sie von den Kindern geliebt und von den Eltern verflucht ;).
Der Kuhstall
Milchwirtschaft gibt es hier seit ein paar Jahren nicht mehr, aber die noch vorhanden Kühe und Kälber müssen weiterversorgt werden. Vor allem wenn das frische Gras vom Bauern angeliefert wurde, können die Kinder mit Schaufel und Mistgabeln loslegen, um das Gras zu verteilen. Im Kuhstall herrscht ein strenges Regiment, vor allem um die gleichmäßige Verteilung des frischen Grases zu gewährleisten. Von der ersten Minute nach unserer Ankunft wurden die Weichen unserer Tochter im Berufsleben gestellt. Hoffen wir, sie wird die Chef-Mitarbeiter-Balance schnell finden.
Der Heuboden
Zwei steile Treppen verbinden den Kuhstall mit dem Abenteuerspielplatz „Heuboden“. Trampolin springen, auf die Heuballen klettern, Fangen und Verstecken spielen. Alle Kids lieben diesen Ort. Zwischen meist 6 und 12-jährigen muss man auf die Kleinsten doch acht geben und kann sich nicht entspannt wie die anderen Eltern zurücklehnen. Dafür ist die Verletzungsgefahr für die Kleinsten auch wegen der Unberechenbarkeit der Großen einfach zu groß.
Die Pferdekoppel
Mein Lieblingspferd auf dem Hof ist wegen seiner beeindruckenden Statur der Tinker, der vom Körperbau einem Kaltblut ähnelt. Sozusagen der Kampfhund unter den Pferderassen und eher ein schlechtes Halterbeispiel für Personen wie mich, die sich weder mit der Haltung von Pferden und nur bedingt mit Hunden auskennen. Den Kindern scheinen Statur und Größe egal. Sie dürfen die Tiere unter Aufsicht füttern und das Highlight ist das Ausreiten, zu dem man sich mehrmals wöchentlich anmelden kann.
Die Drachenwiese
Mehrere Tage haben wir auf etwas Wind gehofft, um die Drachen von Neffen Jonas und Opa Peter steigen lassen zu können. Während der Drache von Jonas es einige Male in die Luft schaffte, hatte Opa Peter wegen der starken Böen bis hin zum kompletten Erliegen des Windes kaum eine Chance in den Himmel zusteigen.
Der Angelsee
Gleich hinter unserem Stellplatz kann man entlang der Pferdekoppel den Schwimm- und Angelsee erreichen. Anstatt uns wie die Feriennachbarn beim Angeln zu entspannen bzw. zu langweilen. Zum Schwimmen war es schon zu kalt, deshalb nutzten wir das bauernhofeigene Tretboot, um über den See zu schippern und die Fische zu den Angeln zu treiben.
Das Heuerhaus
Etwa einen Kilometer vom Hof entfernt liegt das Heuerhaus. Fünf Wohnungen umfasst das von der Familie Schulte bewirtschaftete Haus. Spielplatz, Grillplatz, Hühnerhof inklusive. Ihr könnt den Wohnungen „Igel“, „Fuchs“, „Reh“, „Eichhörnchen“ und „Marder“ übernachten.
Der Spielplatz in Helte
Direkt neben dem Heuerhaus in Helte befindet sich ein etwas größerer Spielplatz mit Basketballkorb, Schaukeln, Rutsche und Seilbahn. Vom Heuerhaus in zwei Minuten zu Fuß und vom Schulten-Hof in fünf Minuten mit dem Fahrrad zu erreichen. Eine Abwechslung zu den sowieso vorhandenen Spielmöglichkeiten und eher als Bewegungsfaktor für uns Eltern zu sehen, die sich sonst von der Couch oder der Campingstuhl nicht erheben würden ;).
Der Fuhrpark
In der Scheune befindet sich ein ganzer Fuhrpark an Gokarts, Fahrrädern, Dreirädern, Traktoren und Rollern, die von den Kindern genutzt werden können. Leider ist der Umgang nicht immer gut, sodass die Betreiberfamilie mit der Instandsetzung kaum hinterherkommt. Das führt dazu, dass die guten Fahrzeuge von den Kids reserviert und versteckt werden. Josefine allerdings hatte das Fahrrad mit Stützrädern für sich entdeckt, was niemand anderes haben wollte. Somit genoss sie ihre neu gewonnene Bewegungsfreiheit in vollen Zügen.
Der Baggerpark
Rund 20 Minuten vom Schulten-Hof entfernt befindet sich der Baggerpark Emsland. Quad, Bagger und offroad fahren ist hier angesagt. Dieser Park ist der Hauptgrund, warum meine Neffen den Schulten-Hof noch mit ihren Großeltern besuchen. Denn Quad fahren ist die Hauptattraktion ihres Urlaubes. Gleich zweimal besuchten wird den Park und tobten uns mit den Fahrzeugen aus. Und das hat echt Spaß gemacht. Wer allerdings der Adrenalinsucht verfallen ist, sollte genug Bargeld oder Reserven auf dem Konto haben. Denn dann kann es echt teuer werden, auch wenn die Besitzer mit Rabatten locken.
Fazit:
Der Aufenthalt auf dem Schulten-Hof war klasse und Josefine hat sich nach ihrer Krankheitswoche wieder so richtig austoben können. Noch kurz vor Abschied haben wir unser Kommen im April 2022 angekündigt und einen Wohnmobil Stellplatz reserviert.